Der heilige Bernhard über die Liebe
Berlin, 13.Juni 2018
Was gibt es Großartigeres als von Heiligen zu lernen? Das, was uns schwer ist, fällt dann leicht.
Schuld daran ist die typisch mittelalterliche scholastische Methode: die Heiligen ruhen gleichsam in der Tradition und beraten sich gegenseitig innerhalb der Lehrtradition, Scholastik genannt. Besser geht es nicht.
Im ersten Band der Sämtlichen Werke findet sich die Schrift ‚Über die Gottesliebe‘ in Latein und Deutsch – himmlisch.
Der heilige Bernhard hatte den Beinamen mellifluus (honigfließend), weil er das noch in besonderer Weise sprachlich zur Geltung bringen konnte, was alle andere nicht so schön sagten.
- Selbstliebe um der Dinge willen
Ein jeder Mensch muss sich selbst lieben, was jeder Mensch tut. Der Heilige schreibt: „Dies wird nicht durch ein Gebot vorgeschrieben, sondern ist in der Natur des Menschen angelegt.“(De diligendo Deo, VIII, 23).
- Gottesliebe wegen der Dinge
Bernhard schreibt:
„Er liebt also bereits Gott, aber vorerst nicht Gottes wegen, sondern seiner selbst wegen.“(IX, 26).
- Gottesliebe um den Schutz des eigenen Selbst
„Von häufiger Not bedrängt, muß der Mensch auch häufig Gott um Hilfe anflehen.“(IX, 26)
- Gottesliebe um Gottes willen
„Selig, wer bis zur vierten Stufe der Liebe gelangen darf, auf der der Mensch auch sich selbst nur mehr um Gottes willen liebt.“(X, 27)
