Daniel 9: Prophetie auf Jesus

Daniel 9: Prophetie auf Jesus

B Daniel 9 1.5.2020.docx

Berlin, 16.Mai 2020

  1. Vorbemerkung

Im Folgenden sollen einige Hinweise aufgenommen werden, warum die Zeitangaben des Propheten Daniel in seinem neunten Kapitel eine erstaunlich genaue Übereinstimmung mit geschichtlichen Tatsachen aufweisen: sowohl mit der Teilung Israels in ein Nord- und Südreich 926 v.Chr. als auch mit dem Todesdatum Jesu Christi auf Golgatha 30 n.Chr.

  1. Die Weissagung von siebzig Jahrwochen an den Propheten Daniel

Der Engel Gabriel spricht zum Propheten Daniel: „Siebzig Wochen sind für dein Volk und für deine heilige Stadt bestimmt, bis der Frevel beendet ist, bis die Sünde versiegelt und für die Schuld Versöhnung erwirkt ist, bis ewige Gerechtigkeit gebracht wird, bis Visionen und Weissagungen besiegelt werden und das Allerheiligste gesalbt wird.“[1]

Es geht also um einen Zeitraum von siebzig Jahrwochen, wobei eine Jahrwoche sieben Jahren entspricht, also um siebenmal siebzig Wochen: 490 Jahren.

  1. Vergleich von Daniel 9,25f mit Nehemia 1+2

Dann führt der Bote Gottes aus: „Von der Verkündigung des Wortes über die Rückführung des Volkes und den Wiederaufbau Jerusalems bis zur Ankunft eines Gesalbten, eines Fürsten, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang baut man die Stadt wieder auf mit ihren Plätzen und Gräben, obwohl es eine bedrängte Zeit sein wird. Nach zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter umgebracht, aber ohne Richterspruch. Das Volk eines Fürsten, der kommen wird, bringt Verderben über die Stadt und das Heiligtum.“[2]

Im hebräischen Original steht die Wendung für ‚Verkündigung des Wortes‘ als Wort für Aufzeichnung: מִן־מֹצָ֣א דָבָ֗ר . Hier geht es also nicht um ein schriftliches Edikt, sondern um ein Wortgeschehen, das sich ereignet.

Und es geht um den Wiederaufbau Jerusalems, die Stadt des Messias:

. וְלִבְנֹ֤ות יְרֽוּשָׁלִַ֨ם֙ עַד־מָשִׁ֣יחַ .

Daniel benutzt das Wort für Bauen: ב נ ה.[3]

Das Wort für Platz ist: ךחב.[4] Es findet sich bei Daniel so wieder: רְחֹ֣וב.

Das Wort für Graben ist: חרןצ.[5] Bei Daniel findet sich: וְחָר֔וּץ.

Vergleichen wir diese genannten Worte mit Nehemia 1 und 2 so ergeben sich deutliche Übereinstimmungen.

Nehemia leitet sein Buch mit der Wendung „Bericht des Nehemia“( דִּבְרֵ֥י נְחֶמְיָ֖ה)[6] ein, in welchem er von seiner Begegnung mit dem persischen König Artaxerxes erzählt. Im Beisein der Königin trägt der fromme Mundschenk Nehemia unter Gebet seinen Wunsch vor, ganz Jerusalem möge wiederaufgebaut werden.

Nehemia bittet um „Bauholz […] für die Tore der Tempelburg, für die Stadtmauer und für das Haus, in das ich ziehen will.“[7]

In Jerusalem angekommen fordert Nehemia von den dortigen Beamten: „bauen wir die Mauer Jerusalems wieder auf!“[8]

Auf Hebräisch steht dort: וְנִבְנֶה֙ אֶת־חֹומַ֣ת יְרוּשָׁלִַ֔ם.[9]

Mauer heißt auf Hebräisch חרמה.[10]

Das Wort kommt bei Nehemia insgesamt 32mal vor[11]; in keinem anderen biblischen Buch häufiger; im Buch Daniel gar nicht.

Hier lässt sich sagen: die in Nehemia erwähnten Mauern umschließen die in Daniel erwähnten Gräben und Plätze.

Nehemia erwähnt die in Daniel genannten Plätze – nämlich insgesamt 4mal[12] – und schweigt wiederum über die in Daniel genannten Gräben.[13]

Insgesamt lässt sich sagen: Nehemia baut buchstäblich auf dem auf, was schon unter Esra entstanden war. Das Wichtigste nämlich, das Haus des Herrn, wird als aufgebaut vorausgesetzt und deshalb nicht mehr erwähnt.

Und: es gab unter Esra schon einen Versuch, die Stadtmauern aufzubauen, der allerdings vereitelt wurde, weil er eben letztlich nicht vom Kyros-Edikt gedeckt war.[14]

Und das ist auch einer der Gründe, warum sich Daniel 9 nur auf den Artaxerxes-Erlass an Daniel beziehen kann, weil das Kyros-Edikt letztlich vorausgesetzt werden muss, denn was kann einem frommen Juden wichtiger sein als der Aufbau des Jerusalemer Tempels?

  1. Das Kyros-Edikt

Im Buch Esra wird gleich im ersten Kapitel das Edikt des persischen Königs Kyros genannt, wonach „der HERR, der Gott des Himmels […] aufgetragen [hat], ihm in Jerusalem in Juda ein Haus zu bauen.“[15]

Dieses Edikt wird dann wiederum in Esra 6,1-5 genannt, den der Perserkönig Darius bestätigt und die Wiederaufnahme des unterbrochenen Tempelaufbaus befiehlt (6,6-12).[16]

Und im Artaxerxes-Edikt an Esra in Esra 7,12-26 geht es allein darum, „das Haus des HERRN in Jerusalem so herrlich auszustatten.“[17]

Es gehörte zur religiösen Politik der Vielgötterei viele Götter zu verehren – wenn nun der eine Gott Israels zusätzlich verehrt würde, so müsste sich der Ruhm des Kyros vermehren.

Um es nochmals zu wiederholen: es geht im Kyros-Edikt nur um den Aufbau des Jerusalemer Tempels samt Altar – nicht um den Aufbau ganz Jerusalems.

Nur der Tempelkult sollte neu erstehen – ganz im Sinne des Polytheismus. Ein neuer jüdischer Staat mit Hauptstadt war gar nicht im Blick.

Das Kyros-Edikt 539 v. Chr. kann in Daniel 9 nicht gemeint sein; vielmehr ist es plausibel, dass der Artaxerxes-Erlass das Kyros-Edikt voraussetzt, weil es den Tempelaufbau nicht fordert, da der Tempel schon besteht.

  1. Warum wurden die Juden aus Israel nach Babylonien verschleppt?

Gott spricht zum König Salomo folgende Worte, nachdem dieser den Jerusalemer Tempel eingeweiht hat: „Doch wenn ihr und eure Söhne euch von mir abwendet und die Gebote und Satzungen […] übertretet, wenn ihr euch anschickt, andere Götter zu verehren und anzubeten, dann werde ich Israel in dem Land ausrotten, das ich ihm gegeben habe. Das Haus, das ich meinem Namen geweiht habe, werde ich aus meinem Angesicht wegschaffen und Israel soll zum Gespött und zum Hohn unter allen Völkern werden.“[18]

Durch die Abgötterei von König Salomo ließ Gott die Reichsteilung zu, die er prophetisch durch Ahija von Shilo angekündigt hatte (vgl. 1.Kön 11,26-40). Die Reichsteilung wird in der Literatur mit 926 v.Chr. angegeben.[19]

Die Abgötterei nach der Teilung Israels in das Nordreich mit zehn Stämmen und Juda nahm enorm zu, weil das Nordreich zwei neue Heiligtümer, mit einem Goldenen Kalb[20] wie in der Zeit der Wüstenwanderung, in Bethel und Dan errichten ließ.

Der Jerusalemer Tempel verlor also entschieden an Bedeutung. Furchtbare Bruderkriege zwischen Süden und Norden folgten, was zu einer bedeutsamen Schwächung gegenüber den umgrenzenden Feinden führte: Assyrien und Babylonien im Osten und Ägypten im Süden.

Die Reichsteilung ist letztlich der grundlegende Zeitpunkt, welchen alle biblischen Autoren als Wende ansehen, um den Zorn Gottes durch Abgötterei auf sich zu ziehen. Das deuteronomistische Geschichtswerk und einige Propheten sind sich darin einig.[21]

Die entscheidende Wende zum Positiven kam tatsächlich erst mit dem Erlass des Artaxerxes an Nehemia, weil nur mit dem Mauerbau der Jerusalemer Tempel gegen fremde Einflüsse und militärische Angriffe verteidigt werden konnte. Nicht umsonst stellt Nehemia von Anfang an Wachen auf.[22]

  1. Wie sollen die Jahrwochen berechnet werden?

Das jüdische Jahr berechnet sich nach dem Mond und hat 354 Tage, das wiederum durch Schaltmonate bzw. -jahre mit dem Sonnenjahr in Einklang gebracht wird.[23]

Ein Jahr unserer christlichen Zeitrechnung hat 365 Tage.[24] Versuchen wir, einen Vergleichszeitraum zu finden, um festzustellen, wie wir ein biblisches Sabbatjahr mit einem Jahr christlicher Zeitrechnung vergleichen können.

Nehmen wir die Reichsteilung als Stichtag: 926 v.Chr.

Artaxerxes-Erlass: 445 v.Chr.

926-445 = 481 = 70 Jahrwochen

Wenn 481 Jahre nach christlicher Zeitrechnung 70 biblische Jahrwochen entsprechen, dann entsprechen 69 Jahrwochen 474,12857 Jahren.

Berücksichtigt man wiederum die Tatsache, dass die christliche Zeitrechnung kein Jahr Null kennt, muss man ein Jahr abziehen.[25]

So ergibt sich folgende Rechnung:

445 -1- 474,12857 = 30,128571.

Wir reden also vom Jahre 30 n.Chr.: das ist nach neutestamentlicher Forschung das Todesdatum Christi.

Rechnen wir nun nach, wie viele Jahre christlicher Zeitrechnung sieben Jahrwochen sind. Um zu errechnen, wie viele christliche Jahre sieben Biblische Jahrwochen sind, reicht der Dreisatz:

490 Biblische Jahre = 481 Jahre in christlicher Zeitrechnung.

  • 481 x 49: 490 =48,1
  • 445 – 48,1 = 396,9
  • Nach Neh 11,11 ist es Seraja, weil dieser sowohl als Hohepriester gesalbt war als auch damaliger „Fürst des Hauses Gottes“ war, also ein נָגִ֔יד (s.u.).

Dies ist eine grobe Überblicksrechnung, in welche Monate und Tage noch nicht eingeflossen sind.

  1. Wie viele Tage hat eine Biblische Jahrwoche?

Wenn wir von dem Zeitraum von 481 Jahren christlicher Zeitrechnung ausgehen, dann können wir ausrechnen: 481Jahre x 365 Tage = 175565 Tage.

Wenn wir die Tage berechnen möchten, die eine Biblische Jahrwoche hat, so ergibt sich:

490 x 175565 : 481 = 178850 Tage.

Wie viele Tage hat nun eine Jahrwoche? Teilen wir einfach 178850 Tage durch 490 Jahrwochen, so ergibt sich der Zahlenwert von 358,29592.

Das wiederum ist ziemlich nahe an der Zahlangabe des Evangelisten Johannes in seiner Offenbarung, die als 360 Tage für eine Prophetisches Jahr ergibt.[26]

Ob es Zufall ist oder nicht, mag eine verblüffende Gegenrechnung zu zeigen.

  1. Daniels Jahrwochenprophetie = spiegelverkehrte Chronologie

Rechnet man umgekehrt nach und versucht diese Zeitdiagonale rückwärts zusehen, so ergibt sich in der Linie unserer christlichen Zeitrechnung Folgendes:

Um zu errechnen, wie viele christliche Jahre sieben Biblische Jahrwochen sind, reicht der Dreisatz:

49 Biblische Jahre = 481 Jahre in der christlichen Zeitrechnung

  • 481 x 49 : 490 =48,1
  • 445 + 48,1 = 493,1
  • = Regierungszeit von Zidkija, dem letzten König des Südreiches
  1. Kann sich Dan 9 auf das Kyros-Edikt beziehen?

Einer verbreiteten Meinung nach, der so genannten Makkabäer-Hypothese, soll sich Dan 9 auf die Zeit der Makkabäer beziehen.[27]

Kyros-Edikt war 539/538 v.Chr. Und nach 170 v.Chr. trat Onias III. auf: 539/538 – 170 = 369 / 368. Diese Rechnung gilt für die christliche Zeitrechnung.

Rechnen wir die 69 Biblischen Jahrwochen in christliche Jahre um, dann entsprechen 483 (69 Jahrwochen x 7 = 483) 474,12857 christlichen Jahre (s.o.).

Nehmen wir das Kyros-Edikt und rechnen nach:

  • Christliche Zeitrechnung: 539 – 469 = 70 v. Chr.
  • Biblische Jahrwochen: 539 – 474,12857 = 64,7143 v.Chr.

In keiner Weise gibt es irgendeine Übereinstimmung der Zeitangaben aus Dan 9 mit anderen Ereignissen einschneidender oder sonstiger Art.

  1. Kyros-Edikt versus Artaxerxes-Erlass

Religiös ging es dem persischen König Kyros nicht um den einen Gott, sondern um die Vermehrung seines religiösen Einflusses im Rahmen seiner eigenen Vielgötterei.

Der Aufbau des Altares in Jerusalem war also, mindestens, aus jüdischer Sicht durchaus bedenklich: die Juden durften den einen Gott verehren – aufgrund des Gnadentums der Abgötterei.

In keiner Weise ist also der Akt des Altaraufbaus an und für sich als das Ende der Gerichtszeit anzusehen.

  1. Hapaxlegomena

Auffallend im kurzen Abschnitt Daniel 9,24-27 ist, dass jeder Bezug auf Gott fehlt, nicht nur sein Name.

Verhüllend ist er dennoch anwesend, mindestens durch zwei so genannte Hapaxlegomena, also durch Wendungen, die vollkommen einmalig in der hebräischen Bibel sind: in Dan 9,24.

Zum einen ist die Wortprägung צֶ֣דֶק עֹֽלָמִ֑ים

Sie bedeutet ‚ewige Gerechtigkeit‘.[28] Der Plural  עֹֽלָמִ֑ים kann letztlich nur Gott meinen – sowie ‚König der Könige‘ oder ‚Gott der Götter‘.

Und zum anderen die Wendung: וְלִמְשֹׁ֖חַ קֹ֥דֶשׁ קָֽדָשִֽׁים׃, was so viel bedeutet wie: ‚um den Heiligen des Heiligsten zu salben‘ oder ‚um das Allerheiligste zu salben‘.[29]

Gesalbt wird (משח) ziemlich viel im Alten Bund: Altar, Priesterschaft samt dem Hohepriester und Könige, aber nie das Allerheiligste – wenn hiermit die Bundeslade gemeint ist.[30]

  1. Zwei Fürsten und der Gesalbte

Bedeutsam in Dan 9 ist das Wort נָגִ֔יד, was allgemein mit „Fürst“[31] übersetzt wird. Das Wort kommt insgesamt im Alten Testament 44mal vor.[32]

Vor allen Dingen ist der König ein נָגִ֔יד, wie z.B. Saul[33] und David[34].

In den Büchern des Deuteronomistischen Geschichtswerkes[35] 33mal sowie in Daniel dreimal.

In Dan 9,25 ist es ein Fürst, der zugleich Gesalbter ist. Dies kann der Hohepriester in Neh 11,11 sein, der beides zugleich ist.

Dann kommt ein Gesalbter, der nicht Fürst ist.

Dann kommt ein Fürst, der nicht ein Gesalbter ist, und offenbar in feindlicher Absicht handelt.

Wir könne folgern: wenn zum Kult am Jerusalemer Tempel ein gesalbter Hohepriester notwendig ist, der von einem נָגִ֤יד beschützt wird, dann bedeutet es das vollkommene Ende des Tempelkultes, wenn

  • Der Gesalbte getötet ist
  • Der feindliche Fürst in den Jerusalemer Tempel eindringt
  1. Warum ein Fürst?

Der militärische Schutz ist für den sakralen Dienst mit der Bundeslade sowie am Jerusalemer Tempel immer wichtig gewesen. Die Bundeslade mit dem Allerheiligsten musste mit Waffengewalt verteidigt werden.

Deshalb sollten die Mauern Jerusalems aufgebaut werden; und deshalb unterstützen bewaffnete Wachen den Mauerbau von Beginn an (vgl. Neh 4,3).

Zurzeit Jesu gab es keinen jüdischen נָגִ֔יד; die Provinz Judäa war Teil des römischen Weltreiches, des Imperium Romanum.[36]

Gleich zu Beginn des Lukasevangeliums wird an die Steuererhebung der römischen Behörde erinnert, die allein befugt war, die Bevölkerung zu verwalten.

Das war ja der eigentliche Grund, warum Jesus Christus in Bethlehem geboren wurde. Auch durfte der jüdische Hohe Rat, der Sanhedrin, zwar Gericht halten, aber nur teilweise vollstrecken. Bei dem Todesurteil Jesu mussten sie sich an den Statthalter Pontius Pilatus wenden.

  1. Exegetisch-theologische Deutung von Dan 9,24-26

Wenn die siebzig Sabbatwochen „für dein Volk“ Israel erfüllt sind, herrscht „ewige Gerechtigkeit“, spricht der Engel Gabriel.

Weil Gott „die Sünde versiegelt“ hat, ist „für die Schuld Versöhnung erwirkt“.

Die Zeit des Alten Bundes allein mit dem jüdischen Volk ist vorbei, denn es gibt weder einen „Fürsten“ noch einen „Gesalbten“.

Der Eine Gott Israels beendet die Zeit des Alten Bundes und hebt die Geschichte mit dem auserwählten Volk Israel auf eine neue Stufe: die Zeit der Heiden bricht an, zunächst drohend durch „das Volk eines Fürsten“.[37]

So ist ganz leicht erklärbar, warum der Prophet Daniel so überdeutlich und augenscheinlich von heidnischen Königen umgeben ist und vor allen Dingen mit ihnen lebt: er sieht etwas, was grundstürzend unglaublich ist.

Dabei ist diese geschichtstheologische Einteilung in Epochen dem biblischen Denken nicht fremd, gerade auch im Deuteronomistischen Geschichtswerk, das die Epochen Israel klar umschreibt:

  • 400 Jahre Unterjochung in Ägypten (Gen 15,13)
  • 430 Jahre Aufenthalt in Ägypten (Ex 12,40)
  • Kön 6,1: 480 Jahre vom Exodus bis zum Salomonischen Tempel

Und diese chronologische Sichtweise begegnet uns im Neuen Testament, wenn wir zum Beispiel den Stammbaum Jesu im Matthäusevangelium anschauen:[38]

  • „von Abraham bis David vierzehn Generationen“
  • „von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen“
  • „von der Babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen“

Wer das Alte Testament aufmerksam liest, dem bleibt nicht verborgen, dass Adam und Eva sowie Erzvater Abraham unbeschnittene Heiden waren: warum also sollte der Eine Gott nicht noch etwas mit den Heiden vorhaben?

 

  1. Literaturverzeichnis
  • Biblia Hebraica Stuttgartensia, Stuttgart 4.Aufl. 1990.
  • Einheitsübersetzung, Stuttgart 2017.
  • Handwörterbuch über das Alte Testament, hg. v. Wilhelm Gesenius, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1962.
  • Hesse, Franz, Art. χριεω, ThWNT 9, 482-500.
  • Koch, Klaus, Das Buch Daniel, EdF 144, Darmstadt 1980.
  • Konkordanz zum Hebräischen Alten Testament, hg. v. Gerhard Lisowsky, Stuttgart ²1958.
  • Liebi, Roger, Der verheißene Erlöser, Bielefeld 2007.
  • Mc Dowell, Josh, Die Bibel im Test (1972), Stuttgart 9.Aufl. 2002.
  • Schunck, Klaus-Dietrich, BK XXIII/2,1, Neukirchen 1998.
  • Van der Woude, Adam S., Art. χριεω, ThWNT 9, 500-502.

[1] Dan 9,24.

[2] Dan 9, 25.26a.b.

[3] Vgl. Gesenius, 104.

[4] Vgl. Gesenius, 753.

[5] Vgl. Gesenius, 258.

[6] Neh 1,1.

[7] Neh 2,8.

[8] Neh 2,17c.

[9] Diese genannte Wendung begegnet nur in Dan 9,25 und Neh 2,17c; vgl. Lisowsky, 268.

[10] Gesenius, 218.

[11] Vgl. Lisowsky, 468f.

[12] Vgl. Lisowsky, 1328.

[13] Vgl. Lisowsky, 531.

[14] Vgl. Esr 4,7-23, worauf Schunck, 34, hinweist.

[15] Esr 1,2.

[16] Vgl. Esra 6,8: „Bau jenes Gotteshauses“.

[17] Esra 7,27b.

[18] 1.Kön 9,6f.

[19] Vgl. dazu die Chronologie der Einheitsübersetzung.

[20] Vgl. Ex  32.

[21] https://de.wikipedia.org/wiki/Deuteronomistisches_Geschichtswerk

[22] Vgl. z.B. Neh 4,3.

[23] https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdischer_Kalender

[24] https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Jahreszählung

[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Jahreszählung ; den Hinweis nehme ich dank von Liebi, 20, auf.

[26] Vgl. Liebi, 20, der feststellt: „Das prophetische Jahr dauert in der Bibel 360 Tage (vgl. Offenbarung 11,3 mit Offenbarung 12,14, wo 3 1/2 Jahr mit 1260 Tagen gleichgesetzt werden. Ein Jahr hat folglich 1260 Tage.).“ S. auch McDowell, 258.

[27] Vgl. Koch, 8-12.

[28] Vgl. Lisowsky,1207, zu עלמ

[29] Vgl. Lisowsky, 1240-1243, zu קדש .

[30] Vgl. Hesse sowie van der Woude.

[31] Gesenius, 483, sowie Lisowsky, 898.

[32] Lisowsky, 898.

[33] 1.Sam 9,16 sowie 10,1.

[34] 1.Sam 13,14 und 25,30 sowie 2.Sam 5,2.

[35] Samuel, Könige, Chronik, Nehemia (!), nicht aber in Esra.

[36] https://de.wikipedia.org/wiki/Römisches_Reich

[37] Das Wort für ‚Flut‘   שטפ kommt bei Daniel 6mal vor und meint feindliche Heere, vgl. Lisowsky, 14,25f.

[38] Vgl. den wichtigen Hinweis durch Koch, 153.

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