Grund und Begründbarkeit
Berlin, 13.August 2022
- Nichts geschieht ohne Grund
Der Grundsatz, wonach nichts ohne Grund geschieht, ist wesentlich für die Erkennbarkeit der Welt: nihil fit sine causa.[1]
Dieser Satz kann leicht begründet werden: wenn etwas ohne Grund geschieht, dann wäre der Satz ‚nihil fit sine causa‘ letztlich nicht zu verstehen, denn wenn wir nicht wissen, was ein Grund ist, können wir nicht verstehen, was kein Grund ist.
Wenn also dieser Satz ‚nihil fit sine causa‘ nicht der Grund für eine Debatte ist, gibt es keinen Grund für diese Debatte. Ganz einfach.
- Aus dem logisch Falschen folgt Beliebiges
Nehmen wir also an, es gäbe mehrere Antworten auf die Frage nach dem Grund einer Sache, so beenden wir die Debatte, indem wir letztlich Dinge behaupten, die unergründlich sind.
‚Ex falso sequitur quodlibet‘[2], das bedeutet: aus dem logisch Falschen folgt Beliebiges. Die Logik setzt allerdings Kausalität voraus.
Wenn wir annehmen könnten, etwas geschehe ohne Grund, so nähmen wir gleichzeitig an, es hätte keinen Sinn einen Grund zu suchen. Denn wenn es keinen Grund gibt, so gibt es keinen Inhalt, der mitgeteilt werden könnte.
- Grund und Begründbarkeit
Gleiches muss gelten für den Grund selbst: aus einem Grund kann nicht Beliebiges folgen. Logik und Erkennbarkeit der Welt müssen eins sein.
- Fazit
Wer also den Satz vom Grund aufgibt, der gibt die Begründbarkeit der Welt auf und damit jeden Sinn einer Mitteilung.
[1] Vgl. Kausalität – Wikipedia (abgerufen am 13.8.22).
[2] Vgl. Ex falso quodlibet – Wikipedia (abgerufen am 13.8.22).
