Das Geheimnis von Weihnachten

Krippe und Kreuz

                                                                                                                     Berlin, 10.Dezember 2022

Wie bereite ich mich auf Weihnachten vor?

 

 

  1. Augen, die nicht sehen und Ohren, die nicht hören: Blindheit und Taubheit

Paulus schreibt im zweiten Kapitel des ersten Korintherbriefes: „Nein, wir verkünden, wie es in der Schrift steht, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.“ (I Kor 2,9; ἀλλὰ καθὼς γέγραπται·ἃ ὀφθαλμὸς οὐκ εἶδεν καὶ οὖς οὐκ ἤκουσενκαὶ ἐπὶ καρδίαν ἀνθρώπου οὐκ ἀνέβη, ἃ ἡτοίμασεν ὁ θεὸς τοῖς ἀγαπῶσιν αὐτόν.)

Die Worte ‚Auge‘ und ‚Sehen‘ beziehen sich auf das, was wir Menschen uns von Gott erhoffen: Wunder, die wir sehen und Erkenntnis, die unser Wissen erweitert.

 

Deshalb schreibt der Völkerapostel Paulus im Kapitel zuvor: „Denn die Juden fordern Zeichen und die Griechen fragen nach Weisheit.“ (I Kor 1,22; ἐπειδὴ καὶ Ἰουδαῖοι σημεῖα αἰτοῦσιν καὶ Ἕλληνες σοφίαν ζητοῦσιν,)

 

 

  1. Warum sehende Augen und hörende Ohren nichts nutzen

Paulus schreibt im Römerbrief, dass unser menschlicher Wille zwar das Gute will, aber dennoch das Böse tut: „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“ (Röm 7,19; οὐ γὰρ ὃ θέλω ποιῶ ἀγαθόν, ἀλλ’ ὃ οὐ θέλω κακὸν τοῦτο πράσσω.)

 

Wir leben also quasi in einer Hülle, die uns ständig daran hindert, das Gute zu tun: wie die kochend heiße Lava, deren äußere Kruste erkaltet ist – die innere Hitze kann nicht durchdringen.

So gesehen nützt uns die größte Gotteserkenntnis nichts und äußere Wundertaten ebenfalls nicht.

 

Wir brauchen einen, der uns aus der Gefangenschaft der Sünde befreit.

 

 

  1. Rettung durch die Liebe Gottes

Paulus schreibt: „Denn in meinem Innern freue ich mich am Gesetz Gottes, ich sehe aber ein anderes Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde, das in meinen Gliedern herrscht. Ich elender Mensch! Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten?“ (Röm 7,22-24; συνήδομαι γὰρ τῷ νόμῳ τοῦ θεοῦ κατὰ τὸν ἔσω ἄνθρωπον, βλέπω δὲ ἕτερον νόμον ἐν τοῖς μέλεσίν μου ἀντιστρατευόμενον τῷ νόμῳ τοῦ νοός μου καὶ αἰχμαλωτίζοντά με ἐν τῷ νόμῳ τῆς ἁμαρτίας τῷ ὄντι ἐν τοῖς μέλεσίν μου. Ταλαίπωρος ἐγὼ ἄνθρωπος· τίς με ῥύσεται ἐκ τοῦ σώματος τοῦ θανάτου τούτου;)

 

 

  1. Wie helfen wir mit bei der Rettung durch Jesus?

Gerade nicht, wie die Griechen meinen über Weisheit und auch nicht wie es die Juden wollen über Wundertaten.

 

Nein, Äußerlichkeiten helfen uns nicht, sondern die Erkenntnis des inneren Menschen.

 

Wir helfen bei unserer Rettung mit, indem wir unser eigenes Fleisch kreuzigen, um Gottes Liebe in uns wirken zu lassen.

Paulus schreibt im Galaterbrief: „Denn das Fleisch begehrt gegen den Geist, der Geist gegen das Fleisch, denn diese sind einander entgegengesetzt, damit ihr nicht tut, was ihr wollt. Wenn ihr euch aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.“ (Gal 5,17f; ἡ γὰρ σὰρξ ἐπιθυμεῖ κατὰ τοῦ πνεύματος, τὸ δὲ πνεῦμα κατὰ τῆς σαρκός, ταῦτα γὰρ ἀλλήλοις ἀντίκειται, ἵνα μὴ ἃ ἐὰν θέλητε ταῦτα ποιῆτε. εἰ δὲ πνεύματι ἄγεσθε, οὐκ ἐστὲ ὑπὸ νόμον.)

 

Wir müssen Gott, dem Heiligen Geist, Raum geben, damit uns Gott führen kann. Und das geht nur durch das Kreuzigen der falschen Leidenschaften und Begierden: „Die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. Wenn wir im Geist leben, lasst uns auch im Geist wandeln!“ (Gal 5,24f; οἱ δὲ τοῦ Χριστοῦ [Ἰησοῦ] τὴν σάρκα ἐσταύρωσαν σὺν τοῖς παθήμασιν καὶ ταῖς ἐπιθυμίαις. Εἰ ζῶμεν πνεύματι, πνεύματι καὶ στοιχῶμεν.)

 

Wunderbare Machttaten Gottes und großartige Weisheit helfen uns nicht, sondern alleine der Blick nach Innen, um unsere Sünde in Schach zu halten sowie die Begierden und Leidenschaften zu bekämpfen.

 

Nicht die äußere Erkenntnis und nicht das Wunder der Menschwerdung Gottes erkennen zu wollen, hilft uns, sondern der Liebe Gottes zu folgen, um die Kraft zu bekommen, das Böse zu überwinden und das Gute zu tun.

 

 

  1. Wir müssen zu einer Krippe werden

Paulus schreibt im ersten Korintherbrief: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!“ ( I Kor 6,19f; ἢ οὐκ οἴδατε ὅτι τὸ σῶμα ὑμῶν ναὸς τοῦ ἐν ὑμῖν ἁγίου πνεύματός ἐστιν οὗ ἔχετε ἀπὸ θεοῦ, καὶ οὐκ ἐστὲ ἑαυτῶν; ἠγοράσθητε γὰρ τιμῆς· δοξάσατε δὴ τὸν θεὸν ἐν τῷ σώματι ὑμῶν.)

 

Der Gedanke der Krippe ist also ganz nahe bei dem des Kreuzes: wir müssen so fein und süß werden, dass Gott es liebt, von uns geliebt zu werden!

 

Schenke uns Gott, dass wir Ihn gerne bei uns aufnehmen! Amen.

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