Feindesliebe III

Drei Tipps

Berlin, 1.April 2023

Jesus fordert von uns: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Mt 22,39b; ἀγαπήσεις τὸν πλησίον σου ὡς σεαυτόν.)

  1. Selbstliebe schützt vor der Bitterkeit der Feindesliebe: Glaube

Um die Feindesliebe aushalten zu können, brauchen wir einen wirksamen Schutzschild. Eine Verniedlichung des Hasses gegen uns oder eine Wolke aus lieblichen Erinnerungen von besseren Tagen helfen nicht wirklich.

Was aber hilft, ist genau zu beschrieben: lieben wir unseren Feind, wie wir uns selbst lieben würden.

Das heißt ganz klar, dass wir unsere eigene Würde gerade nicht verlieren, sondern ja genau wissen wie unsere eigene Menschenwürde aussieht. Wir setzen unseren eigenen Standard der Selbstliebe und verkleinern damit nicht den Anspruch – an uns selbst.

Wir begegnen unserem Feind also auf Augenhöhe als einem Partner. Wir halten die ausgestreckte Hand hin und zögern nicht.

Nur so, und zwar, genau nur so, verhindern wir ein schlechtes Gewissen, das ein Einfallstor für unseren Feind und eine enorme geistliche Lähmung bewirkt.

Der Hass unseres Feindes will ja nicht nur unsere geistige und körperliche Zerstörung, er will unsere Seele vernichten.

Nur indem wir unsere eigenen Standards behalten, erhalten wir unsere Würde.

Und das ist der biblische Weg des Glaubens: wir behalten Kurs und glauben tapfer durch den Hass hindurch.

  1. Unsere Liebe schenkt unserem Feind die Bekehrungsmöglichkeit: Hoffnung

Die einzige Möglichkeit, die Feindesliebe wirksam zu bekämpfen, ist die Bekehrung unseres Feindes.

Unser Feind muss zur Einsicht gelangen, dass sein Tun falsch ist: aus einem Feind muss er zu einem Freund werden.

Wenn wir gläubig in Liebe handeln, können wir so den Feind bekehren: mit guten Werken!

Eine Diskussion über seinen Hass und sein frevelhaftes Tun wird den Feind nicht überwinden, aber unsere liebende Tat.

Feindesliebe setzt auf die Hoffnung der Umkehr.

  1. Verbindung mit dem Leiden Jesu in der Welt: Liebe

Die Liebe zu unserem Feind ist zugleich eine gute Möglichkeit, unsere Feinde aus dem Blickwinkel Gottes zu sehen.

Denn die Sünde, die wir uns gegenüber wahrnehmen, ist ja nur ein Teil dessen, was Gott sieht. ER sieht mehr. ER sieht tiefer.

Schenken wir Gott unser Abmühen am Feind, indem wir unsere Optik öffnen und Gottes Leid an dem verlorenen Kind Gottes, unserem Feind, teilen.

So gesehen ist der Gehorsam gegenüber Gott, die Nächstenliebe zu üben, zugleich verschränkt mit dem Gebot der Gottesliebe.

  1. Feindesliebe ist Ostern par excellence

Nur wenn wir unsere Feinde lieben, indem wir ihre Lasten tragen, werden wir mit Jesus auferstehen und mit ihm im Himmel leben.

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