Vorteile der regelmäßigen Gewissenserforschung
Berlin, 1.Mai 2023
Der Wonnemonat Mai beginnt und ist zugleich der Monat schlechthin, der Maria, der Allerseligsten Jungfrau, gewidmet ist.
Und es ist die Allerseligste Jungfrau, die den drei Hirtenkindern in Fatima erschien, und um die regelmäßige Beichte einmal im Monat bat.
Ich weiß nicht die Gründe, die die Allerseligste Jungfrau weiß, ich weiß nur, was meine Vernunft meint.
Und meine Vernunft meint: ja, es ist mehr als empfehlenswert, regelmäßig zu beichten.
- Die meiner eigenen Regel gemäße Zeit der Buße: Einteilung meines Lebens mit Jesus
Wir haben für alles eine Zeit: Mahlzeiten, Schlafen und Einkäufe. Viele Menschen planen peinlich genau ihren Urlaub.
Und für die Mundhygiene gehen wir anhand eines Heftchens, das einen Stempel bekommt, zum Zahnarzt, jedenfalls bei uns in Deutschland, damit die Kosten für möglichen Zahnersatz nicht ins Bodenlose steigen.
Regelmäßige Beichtzeit, z.B. einmal im Monat, heißt: ich bin mir meiner Zeit vor und mit meinem Gott bewusst.
Ich bin nicht mehr ein Kind, das spontan mal hier und mal dahin rennt, sondern ich weiß genau, dass ich dieses und jenes vergesse, weil ich mich genau kenne.
Wer seine Schattenseite wirklich kennt, der weiß: fremde Hilfe brauche ich unbedingt bei meinem Jesus – wo bin ich besser aufgehoben?
- Gewissenserforschung mit Ziel und Zeit
Wer nicht regelmäßig beichten geht, muss sich spontan aufraffen können, seine Todsünde nicht nur zu erkennen, sondern sich sofort in den Gnadenstuhl der Beichte zu begeben.
So wird der Gnadenstuhl Jesu zu einer Art von Schleudersitz, der uns aus den Klauen des Teufels befreit.
Wer sich selbst allerdings kennt und weiß, dass Todsünde eine Vorgeschichte hat und nicht nur aus dummen Gegebenheiten kommt, sondern von eigenen langjährigen Lastern, der weiß, dass die Wurzeln der Sünde tief gehen.
So wie beim Löwenzahn: die Blüte abreißen geht leicht, aber die Wurzel darunter geht tief in unser Selbst hinein.
Da hilft ein guter Beichtzettel, der uns selbst gerecht wird, weil ein bisschen an der Oberfläche hin und her rupfen unseren Sünden nicht wahrhaft gerecht wird.
Eine regelmäßige Zeit für die Beichte zu haben, enthebt mich aller Spontanität und führt mich zur Ernsthaftigkeit.
Wenn ich eine genaue Zeit für die Beichte habe, kann ich ihr gelassen und ordentlich entgegeneilen.
- Bewährte Beichtzettel
Ja, ich kann genau Zeit und Ort von kleinsten Sünden erkennen und sofort auf einen Zettel aufschreiben.
Zur falschen Spontanität gehört die Vergesslichkeit, zur Schärfung der Sündenerkenntnis die Regelmäßigkeit.
Je mehr ich mir Notizen über meine eigene Sündhaftigkeit mache, umso mehr fällt der Groschen, denn es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass ich über meine Notizen meine eigenen Muster erkenne.
Wenn ich mir selbst einen Einkaufszettel schreibe, weil ich mir im Supermarkt etwas Gutes kaufen will: warum nicht dann auch für eigenen Sünden?
Was zum Positiven gewünscht ist und zum Gutem führt, ist doch wohl erst Recht beim Negativen erlaubt, weil es das Böse wendet und Gutes entstehen lässt.
- Überwindung der Menschenfurcht
So wie ich gesehen werden will, wenn ich in die Kirche zum Gottesdienst gehe, damit andere Menschen mir folgen, um Gott anzubeten, so sollten wir gesehen werden wollen, wenn wir zur Beichte gehen.
In Wahrheit ist der Beichtgang ein Triumphzug, denn er schenkt uns unsere Würde zurück.
- Stärkung der Kirche als Gnadenort
Und denken wir bei der Regelmäßigkeit auch an die vielen treuen Priester vor Ort. Ja, es gibt viele verstockte Geistliche.
Am schlimmsten sind aber diejenigen, die die vorgesehene Beichtzeit nicht wahrnehmen und ihre Beichtkinder wahrhaft ohne Brot verhungern lassen, weil sie treulos sind und ihrer Pflicht nicht nachkommen.
Ja, es hilft den treuen Beichtvätern durchaus, wenn wir es ihre so wichtige Arbeit wahrnehmen und es ihnen mit kleinen Zeichen der Dankbarkeit vergelten.
- Versuchung, Sünde und Laster
Eine Versuchung ist noch nicht die willentliche Zustimmung zu einem Reiz, der mich zur Sünde führt.
Eine Versuchung für mich als Mann kann das Bild einer hübschen Frau sein, das mich dazu führen will, genauer ihre Reize auf dem Bild herausfinden. Die Verlockung zum Bösen will ein Mehr an Reizen. Eine hübsche Frau als solche wahrzunehmen, kann keine Sünde sein.
Aber wo soll hier die Grenze gezogen werden?
Die Wahrheit ist: ein Beichtvater kann hier passgenau helfen, denn wir brauchen nicht die Filibusterei der Zwiesprache mit uns selbst. Nein, wir müssen uns selbst weder frei noch schuldig sprechen.
Vor Gott gehören auch die Grenzfälle von Versuchungen, Sünden und sogar den gewohnheitsmäßigen Sünden, dem Laster. Der Beichtvater ist der Profi: Basta. Was er uns sagt, das gilt. Basta.
- Der sicherste Ort der Welt
Sich selbst Gott auszuliefern, ist immer richtig. Und der Beichtstuhl ist gewiss der Ort, wo uns das zu 100% möglich ist.
Die Voraussetzung ist: Wenn wir uns öffnen, spätestens im Beichtstuhl.
