Das vierte Gebot und das Naturrecht

Generationenvertrag und Theologie

Berlin, 26.Oktober 2024

  1. Vorbemerkung

Das Gebot, die eigenen Eltern zu ehren, steht am Anfang der zweiten Tafel der Zehn Gebote. Die erste Tafel der Zehn Gebote gebieten die Verehrung Gottes.

 

 

  1. Warum die eigenen Eltern ehren?

Im Folgenden geht es um eine Begründung des vierten Gebotes aufgrund von biologischen Tatsachen, die zur theologischen Begründung der Familie und ihren Rechten führt.

 

 

  1. Biologischer Zeugungsvorgang

Jedes Kind, das das Licht der Welt erblickt, entsteht durch den Zeugungsvorgang, bei welchem ein männlicher Same auf ein weibliches Ei trifft.

Jedes Kind ist von den eigenen Eltern willentlich oder unwillentlich gezeugt worden, allerdings ohne den Kindeswillen, den einzuholen nicht möglich ist.

 

 

  1. Hege, Pflege, Erziehung und Bildung des Kindes

Wenn die eigenen Eltern das Neugeborene nicht aufziehen und es nicht wachsen lassen wollen, hat das Kind aus sich selbst heraus keine Überlebenschance.

 

 

  1. Ruhestand der Eltern

Wenn die eigenen Kinder sich nicht um die altgewordenen Eltern kümmern, sie hegen, pflegen und nähren, haben die alten Eltern keine Überlebenschance.

 

 

  1. Kinder und Kindeskinder

Wenn die Kinder wiederum keine Kinder zeugen, haben sie selbst niemanden, der sich um ihren Ruhestand kümmert, um sie zu hegen und zu pflegen.

 

 

  1. Generationenvertrag: Leben schützt Leben

Jeder denkende Mensch kann diese logische Abfolge von Zeugung, Geburt, Erwachsen werden und Sterben nachvollziehen, denn es ist ein biologisches Gesetz.

Dieses biologische Gesetz anzuerkennen, ist vernünftig.

 

Im politischen Leben nennen wir es Generationenvertrag, auf dem nicht zuletzt die Rente beruht.

 

 

  1. Fortpflanzung und Geld

Wenn eine Mehrheit der Gesellschaft das Gesetz der menschlichen Gesellschaft, den Generationenvertrag, nicht aktiv lebt, so zerbricht der gesellschaftliche Frieden.

 

Ab einem gewissen Punkt kehrt sich die Pyramide der Bevölkerungsentwicklung um: es gibt keine Menschen mehr, die das Gleichgewicht der Generationen herstellen.

 

Geld kann erkennbar den Mangel an Kindern gerade nicht ausgleichen, nicht das Geld der ganzen Welt.

 

 

  1. Abtreibung und Verhütungsmittel

Der Krieg gegen das Leben wird von solchen geführt, die sich anmaßen, das Gesetz der menschlichen Gesellschaft, den Generationenvertrag, zu verneinen, z.B. durch die Tötung von Kindern im Mutterleib oder in der Verhinderung der Fortpflanzung durch künstliche Verhütungsmittel.

 

 

  1. Viertes Gebot: Begründung aller anderen Gebote

Von hier aus ist es leicht, Ehe und Familie zu begründen und zu verstehen, wie die anderen Gebote der Zweiten Tafel unmittelbar mit dem vierten Gebot zusammenhängen.

 

 

  1. Viertes Gebot und Naturrecht

Jedes Kind wurde nicht gefragt, ob es geboren werden wollte – so wie die Eltern vor der Geburt nicht wussten, was aus ihrem Kind einmal werden wird.

Unabhängig davon ist es vernünftig, den Zusammenhang des Gesetzes der menschlichen Gesellschaft als das der Vernunft zu begreifen.

Wer dieses Gesetz außer Kraft setzt, sät Krieg, ja zerstört die menschliche Gesellschaft in sich selbst.

Es ist unmittelbar vernünftig, wenn die Kinder die in sie gesteckte Hege und Pflege an ihre Eltern zurückschenken.

 

 

  1. Naturrecht und politisches Recht

Do ut des‘ ist der Rechtssatz, der hier zugrunde gelegt ist: Ich gebe, damit zu gibst – so sprechen die Eltern in Gedanken zu ihrem Neugeborenen.

 

 

  1. Menschen sind Mängelwesen

Die Geschlechtlichkeit des Menschen begründet unmittelbar die notwendige gesellschaftliche Zusammenarbeit von Mann und Frau.

 

Das eine ist ohne das andere Geschlecht nichts. Gibt es keinen harmonischen Ausgleich zwischen den Geschlechtern, gibt es keinen gesellschaftlichen Frieden, ja eben auch keine Gesellschaft, weil es keine Kinder gibt.

 

Kinder brauchen den gesellschaftlichen Frieden, weil es sonst keine Familien gibt.

 

 

  1. Die zweite Tafel begründet die erste Tafel der Zehn Gebote

Kein Mensch kann wissen, warum es Menschen gibt. Der Kausalzusammenhang lässt auf ein erstes Elternpaar schließen, das Adam und Eva geheißen haben kann.

 

Es gehört zur Menschlichkeit hinzu, das Gesetz der menschlichen Gesellschaft, den Generationenvertrag, zu achten.

 

Es gehört zur Menschlichkeit hinzu, die Frage zu stellen, warum es Geschlechtlichkeit und Fortpflanzung überhaupt gibt.

Die Antwort darauf übersteigt die Vernunft und braucht Offenbarung von Gott.

 

Ob es Adam und Eva gegeben hat, ist ein Vermutung, die auf Wahrscheinlichkeit beruht. Die Offenbarung Gottes bestätigt dies. Ein unmittelbarer logischer Beweis ist nicht möglich.

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