Logik und Alltag III

Widerspruchssatz und zureichender Grund

                                                              Berlin, 16.März 2025

  1. Wahrheit: zutreffende Aussagen

Es ist eine zutreffende Aussage, dass wir Menschen Atemluft benötigen, wenn wir leben wollen.

Und es ist eine zutreffende Aussage, dass wir Atemluft nicht im Wasser, sondern an der Erdatmosphäre finden.

 

Diese Aussagen können wir nur treffen, wenn wir die entsprechende Lebenserfahrung haben: wir atmen an der Luft und können es nicht im Wasser.

 

Eine Aussage, dass wir Atemluft im Wasser selbst finden, ist nicht möglich, denn sie ist falsch.

 

 

  1. Ursache: Atemluft ist lebensnotwendig

Wenn wir keine Luft bekommen, z.B. weil wir tauchen, müssen wir logisch überlegen, wie lange wir tauchen können, ohne zu ersticken.

 

Logische Aussagen, z.B. ich kann drei Minuten tauchen, ohne zu ersticken, sind Aussagen, bei denen uns die sinnliche Lebenserfahrung hilft, ja, sie ist die einzige Grundlage.

 

Unser Leben ist vom Sein geprägt, also von dem, was uns Menschen sein lässt. Wir können nicht aus unserer Haut herausgehen, das wäre unser Untergang.

 

 

  1. Logische Aussagen über Sachverhalte

Das, was unserer Lebenserfahrung zugänglich ist, darüber können wir Sachverhalte aussagen.

Aus der Ursache können die Wirkung erkennen: ohne Atemluft müssen wir ersticken.

 

Aussagen, die unsere sinnliche Lebenserfahrung überschreiten, sind logisch nicht einsichtig zu machen.

 

 

  1. Nihil est in intellectu quod non sit prius in sensu

Wir nehmen Dinge wahr, indem wir ihre Eigenschaft über unsere Sinne begreifen. Nur von dorther können wir folgern.

 

Eine Sache, die wir sinnlich wahrnehmen, wird zur Ursache, deren Wirkung wir erkennen können.

 

Thomas von Aquin übernimmt diesen Gedanken der griechischen Philosophie: „Das peripatetische Axiom lautet: „Nichts ist im Verstand, was nicht zuerst in den Sinnen war“ (lateinischNihil est in intellectu quod non sit prius in sensu). Sie findet sich in De veritate (q. 2 a. 3 arg. 19) bei Thomas von Aquin.“[1]

 

 

  1. Lebenswirklichkeit und Logik

Wir folgern logisch, indem wir den Sachverhalten unserer sinnlichen Lebenswirklichkeit auf die Sprünge kommen.

Wir können nur Obersätze als Prämisse haben, die zu Folgerungen führen, wenn diese sicher sind.

 

Aber wir haben keinerlei Input, wenn wir keine sinnliche Lebenserfahrung haben: worüber sollten wir nachdenken, wenn wir keine Erfahrung über unsere Sinne haben?

 

 

  1. Sinnliche Erfahrung ist zuerst

Es ist logisch, dass die sinnliche Lebenserfahrung vor der Folgerung über diese bestehen muss.

 

 

  1. Sein oder Nichtsein

Wer nicht über die sinnliche Lebenserfahrung reden möchte, kann nicht reden.

 

 

[1] Peripatetisches Axiom – Wikipedia (Abgerufen am 16.3.25).

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