Logik und Alltag V

Voluntas, Memoria und ratio

Berlin, 6.April 2025

  1. Seele: Voluntas, Memoria und ratio

Der menschliche Wille (voluntas) richtet sich nach einem Ziel aus, z.B. der Lebenserhaltung.

So entsteht das Fragen nach den Möglichkeiten (potentia) dieses Ziel zu erreichen.

Stützen kann sich der Wille nur auf das, was an Lebenserfahrung (experentia) schon vorhanden ist, nämlich in der Erinnerung (memoria), da sich niemand auf etwas stützen kann, was nicht vorhanden ist.

Es ist die Vernunft (ratio), die uns aufgrund von Aussagen der Lebenserfahrung, einer Datenbank, die wir Erinnerung nennen, folgern lässt, um unser Lebensziel zu erreichen.

  1. Wille, Erinnerung und Vernunft

Der Wille zielt auf die Zukunft der Lebenserhaltung, die Erinnerung speichert die Vergangenheit und die Vernunft urteilt darüber, das Ziel am besten zu erreichen ist.

  1. Mein Syllogismus über die Atemluft

Genau besehen ist mein Syllogismus über die Erdatmosphäre doppeldeutig: die Folgerung, an der Sonne befinde sich Atemluft, lässt keinen Schluss über das Ziel der Seele, ihren Willen, zu.

Ob es das Ziel der Seele ist, Selbstmord zu begehen oder aber ihr Leben im Körper zu erhalten, erklärt der Syllogismus nicht.

Das ist widersprüchlich: der Syllogismus führt zu wahren Aussagen, die sich ausschließen – Tod oder Leben.

  1. Logik und Wahrheit

Es ist also möglich, zu einem folgerichtigen Schluss zu kommen, der über den Willen, der hinter dem Syllogismus steht, keine Aussage zulässt.

Der Buchstabe des Syllogismus enthält also nicht, wes Geistes Kind einer ist. Der menschliche Geist muss also größer sein als Erfahrungswissen (memoria) und Logik (ratio).

Es ist unser menschlicher Willen, der ein Ziel verfolgt, um aus einem Syllogismus, der zu zwei unterschiedlichen Handlungen führen kann – Selbstmord oder Lebenserhaltung – Nutzen zu ziehen.

Das Ziel der Seele ist steht hinter den Buchstaben der Syllogismus und wird dabei nicht aufgedeckt.

Die menschliche Seele und ihr Geist ist mehr als der Buchstabe.

Es muss etwas angenommen werden, was Wille, Erinnerung und Vernunft eint: die Seele und ihre Ziele.

  1. Logik und geistiges Ziel

Um aus einem Syllogismus den richtigen Schluss zu ziehen, muss der menschliche Geist, die Seele, etwas offenbaren, nämlich ihr geistiges Ziel.

Der logische Schluss im Syllogismus ist wahr, aber was aus ihm im Handeln folgt, ist aus ihm selbst heraus, nicht ableitbar.

Der menschliche Geist muss über eine innere Ausrichtung verfügen.

  1. Logik und innere Ordnung

Das höchste Ziel des Geistes, der sich des Syllogismus bedient, ist im Syllogismus nicht enthalten.

Der Syllogismus selbst enthält zwei widersprüchliche Handlungsmöglichkeiten: Selbstmord und Lebenserhaltung.

  1. Logik und Metaphysik

Wer über Logik der Dinge (Physik) spricht, darf über die Metaphysik nicht schweigen. Das eine führt unmittelbar zum anderen.

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