Guerilla Gardening VI

Ranken, Klettern, Stehen und Blühen

                                                                         Berlin, 5.Juli 2023

Es ist jetzt das vierte Jahr, seitdem ich meine Geranien nicht mehr auf meinen Fensterbrettern stehen habe. Illegal standen sie dort, denn ich habe keinen Balkon, sondern nur zwei Löcher jeweils in die Außenwände der Hauswand gebohrt, damit das, was dort wachsen soll, nicht herunterfällt.  Guerrilla Gardening ist die Berliner Art und Weise, sich fremdes Eigentum anzueignen. Und wer, wenn nicht ich, ist dazu berufen, bin ich doch auch eine eigene Berliner Pflanze?

Das Frühjahr begann holprig. Ich kaufte von meinen Lieblingsdiscounter ‚Penny‘ fünf verschiedene Samen: Kapuzinerkresse, Sonnenblume, Edelwicke, Malven und Trichterwinde.

Nach Anleitung bastelte ich mehr als dreißig Anzuchttöpflein aus Zeitungspapier ( https://www.youtube.com/watch?v=9Qr2YVbostA ), um sie in meine acht großen Blumentöpfe zu stellen.

Erst einmal sah alles gut aus, dann schwächelten die Sonnenblumenkerne und die Kapuzinerkresse: sie wuchsen einfach nicht.

Wer war Schuld? Hatte ich etwa keinen Grünen Daumen? Da ich insgesamt fünf Blumentöpfe hatte, in welchen fast nichts kam, kaufte ich schließlich Samen einer Markenfirma namens ‚Kiepenkerl‘ (https://www.kiepenkerl.de/  ).

Die Sonnenblumenkerne habe ich über Nacht vorgequollen, und, was soll ich sagen: scheinbar sind alle Kerne aus den beiden Packungen gesund und munter, weil sie gewachsen sind wie aus dem Lehrbuch. Aber ein bisschen spät.

Und die Kapuzinerkresse ebenfalls. Dank eines fachmännischen Rates aus der Gärtnerei meines Vertrauens habe ich eine chemische Keule gekauft, die sich ‚Lizetan Plus‘ nennt ( https://www.seezon.de/product/lizetan-plus-combistaebchen/ ). Und obwohl gerade Kapuzinerkresse für Blattläuse gezüchtet wurde, damit diese Pflanze sozusagen die kleinen Schädlinge von den anderen Nutzpflanzen weglockt, war die chemische Keule bisher so erfolgreich, dass ich vollkommen (!) verschont geblieben bin.

Küchenfenster (von innen fotografiert):

Strauchbasilikum

Linkes Fenster meines Zimmers:

Gelber Stern

 

Rechtes Fenster meines Zimmers:

Roter Stern

Trichterwinde (wächst leider zu mir hin, nicht zur Sonne, seufz!)

Trichterwinde

 

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